…WANDERER…F▲NTASIE…

Philipp Scheucher,  Klavier

© Christa Strobl

19. März 2023 | 11:00 Uhr

Wanderer-Fantasie
Philipp Scheucher
Klavier

Programm

FRANZ SCHUBERT (1797–1827)
Drei Klavierstücke D 946
&
Gerd Kühr (*1952)
Zwei Intermezzi zu Schuberts Drei Klavierstücken:

I. Allegro assai (es-Moll)
Intermezzo I
II. Allegretto (Es-Dur)
Intermezzo II
III. Allegro (C-Dur)

FRANZ SCHUBERT
Fantasie C-Dur D 760 „Wanderer-Fantasie"

P A U S E

FRANZ SCHUBERT
Klaviersonate Nr. 18 in G-Dur D 894
Molto moderato e cantabile
Andante
Menuetto (Allegro moderato)
Allegretto

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Die Sonne dünkt mich hier so kalt,
Die Blüte welk, das Leben alt,
Und was sie reden, leerer Schall;
Ich bin ein Fremdling überall…

Die fulminante Eröffnung mit ihrem markanten Schreit-Rhythmus, das verspielte Scherzo, der rauschende Schlusssatz mit seinem Fugen-Beginn: Der virtuose Überschwang ist nur eine Facette der 1822 entstandenen „Wanderer-Fantasie“ von Franz Schubert. Es ist der langsame Adagio-Abschnitt, der die wahre Haltung des Werks offenbart: Ihm liegt die zweite Strophe aus dem Gedicht „Der Wanderer“ des Dichters Georg Philipp Schmidt von Lübeck zugrunde, welches Franz Schubert 1816 vertont hatte. Hier wie dort dient der Wanderer als Metapher des Entwurzelten, der Sehnsucht und der Resignation – nicht zuletzt der gesellschaftlichen, immerhin entstanden beide Werke in der restriktiven Metternich-Ära des Vormärz.

Ähnliche Gegensätze der Extreme, gesteigert bis zur (auch kompositorischen) Zerrissenheit kommen in der 1826 geschriebenen Klaviersonate in G-Dur D 894 zum Ausdruck. Schon der erste Satz fällt so sehr aus dem damals geläufigen Rahmen einer „Sonate“, dass sich der Verleger offenbar nur dadurch zu helfen wusste, das Werk als „Fantasie, Andante, Menuetto und Allegretto“ zu veröffentlichen.

Der ausgedehnten G-Dur-Sonate stehen die stark komprimierten Drei Klavierstücke D 946 gegenüber, die in Schuberts Todesjahr 1828 entstanden. Zu ihnen komponierte der Kärntner Komponist Gerd Kühr, seit 1995 Professor an der Kunstuniversität Graz, zwei Intermezzi, die zu Schuberts lyrischen Stücken zeitgenössische Kontrapunkte setzen – nicht weniger anregend und ausdrucksstark als die knapp zweihundert Jahre älteren Klavierstücke.



 


Philipp Scheucher

Sei es der Goldene Saal des Wiener Musikvereins, das Gewandhaus in Leipzig oder die Elbphilharmonie in Hamburg – Philipp Scheucher spielte bereits in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt. Besonders auszeichnend für den österreichischen Pianisten sind seine natürliche Ausstrahlungskraft und die Freude am Musizieren, die sein Publikum mitreißen. Seine Konzerttätigkeit führt ihn um die ganze Welt, darunter nach Japan, Südafrika, Kanada, Brasilien, Russland, China sowie in die Vereinigten Staaten. Als Solist arbeitet er stets mit renommierten Musikerinnen und Orchestern zusammen, wie mit dem WDR Funkhausorchester, den K&K Philharmonikern, dem Grazer Philharmonischen Orchester, dem Johannesburg Philharmonic Orchestra und vielen mehr begleitet von Dirigenten wie u. a. Dirk Kaftan, Michael Hofstetter, Alexander Prior, Mei-Ann Chen und Daniel Boico. Ebenso ist Philipp Scheucher stets Gast bei internationalen Festivals wie dem Copenhagen Summer Festival, ar|:s:|onore oder dem Matthias Kendlinger Festival in Lviv. Im Sommer 2018 hat er sein Klavier-Studium bei Markus Schirmer an der Kunstuniversität Graz mit Auszeichnung abgeschlossen und befindet sich nun im Konzertexamen-Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Ilja Scheps. Als vielfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe (1. Preis in Aarhus/Dänemark, 1. Preis in Köln, 2. Preis in Pretoria/Südafrika, u. v. m.) konzertierte er im September 2018 bei der renommierten Honens International Piano Competition in Calgary/Kanada als einer der zehn besten Nachwuchspianisten weltweit. Zu seinen Errungenschaften zählen der 1. Preis beim Karlrobert Kreiten-Gedenkwettbewerb 2019 in Köln, der 3. Preis beim Santa Cecilia-Wettbewerb in Portugal sowie der Gewinn der International Telekom Beethoven Competition 2021.

Seine Solo Debüt-CD erschien im Juni 2019 bei KNS Classical.

https://philippscheucher.com/



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