12. November 2023 | 11:00 Uhr
Die schöne Müllerin
Johannes Held, Bariton
Doriana Tchakarova, Klavier
Programm
FRANZ SCHUBERT (1797-1827)
… ein Cyclus von Liedern gedichtet von Wilhelm Müller.
In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung dem Carl Freyherrn von Schönstein gewidmet von FRANZ SCHUBERT
1. Das Wandern
2. Wohin?
3. Halt!
4. Danksagung
5. Am Feierabend
6. Der Neugierige
7. Ungeduld
8. Morgengruß
9. Des Müllers Blumen
10. Tränenregen
11. Mein!
12. Pause
13. Mit dem grünen Lautenbande
14. Der Jäger
15. Eifersucht und Stolz
16. Die liebe Farbe
17. Die böse Farbe
18. Trockne Blumen
19. Der Müller und der Bach
20. Des Baches Wiegenlied
„Ich habe seit der Oper nichts componirt,
als ein paar Müllerlieder…“
… so lapidar hier Franz Schubert im November 1823 seinem Bekannten Franz von Schober von seiner Kompositionstätigkeit berichtet, so unaufgeregt blieb es wenig später auch um die Veröffentlichung der besagten „Müllerlieder“: 1824 erschienen die zwanzig Lieder des Zyklus auf fünf Einzelhefte aufgeteilt, gesungen wurden daraus in der Folge wohl allenfalls einzelne Lieder im häuslichen Kreis, und vom Sänger Michael Vogl, einem der engsten Schubert-Vertrauten, ist bekannt, dass er die Singstimme beim Vortrag verzierte, wodurch eher der Sänger als der Komponist im Vordergrund stand. Es dauerte bis 1856, dass durch den deutschen Bariton Julius Stockhausen erstmals der komplette Zyklus aufgeführt und somit erlebbar wurde, dass Schubert hier schon vor langer Zeit Musikgeschichte geschrieben hatte: Als erster Liederzyklus der Romantik erzählt Die schöne Müllerin eine fortlaufende Handlung; er schildert uns den Auszug des Müllergesellen in die Welt, verrät uns dessen Gefühle für die schöne Müllerstochter und lässt uns teilhaben an dessen Freuden, letztendlich aber auch an dessen Leid, als die Liebe nicht erwidert wird. Am Ende trägt der Bach, der die ganze Zeit über die Handlung begleitet, ein Wiegenlied auf den gescheiterten Müller vor und wandelt somit Resignation in Verklärung – ebenfalls ein Gedanke, den Schubert für die Musik der Romantik wesentlich geprägt hat.
Johannes Held
Die ersten Schritte seiner Ausbildung ging Johannes Held bei den Stuttgarter Hymnus Chorknaben, danach studierte er in Freiburg und schloss seine Studien an der Opernakademie Kopenhagen mit Susanna Eken ab. Anschließend war Johannes Held Ensemblemitglied am Oldenburgischen Staatstheater und war seither als Solist an vielen internationalen Häusern tätig, darunter die Königliche Dänische Oper, Wermlandoper (Schweden), Oldenburgisches Staatstheater, Staatstheater Mainz und Theater Bozen (Italien). In den letzten Jahren konnte er sich als Liedinterpret einen Namen machen; vor allem seine Arbeit mit Schuberts Liederzyklen fand internationale Anerkennung. Zudem ist Johannes Held ein gefragter Solist für Lieder von Gustav Mahler und konnte mit seiner Lesart des Jesus in Bachs Matthäus- Passion im Mailänder Dom überzeugen. Johannes Held ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Liedfestivals Sindelfingen (früher DER ZWERG), das alle zwei Jahre in Sindelfingen stattfindet.
Doriana Tchakarova
wurde im bulgarischen Varna geboren und absolvierte ihr Studium in Stuttgart bei Fernande Kaeser, Friedemann Rieger und in der Liedklasse von Konrad Richter. Im April 1993 gewann sie den 2. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb „Dimitar Nenov“ in Rasgrad/Bulgarien. Als Liedpianistin und Kammermusikerin ist sie auf bedeutenden Konzertpodien in Berlin, Wien, Frankfurt, Stuttgart, Hannover, Freiburg, Lugano und Bayreuth erfolgreich, ebenso im Rahmen bedeutender Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Oxford Lied Festival, der Dresdner Musikfestspiele, dem Liedfestival Sindelfingen, dem Mozartfest Würzburg oder der Schubertiada Barcelona. Zu ihren zahlreichen Gesangspartnern zählen unter anderen Äneas Humm, Samuel Hasselhorn, Eva Zalenga, Julian Prégardien, Johannes Held, Konstantin Krimmel, Krešimir Stražanac, Judith und Felicitas Erb, Manuel Walser, Carolina López Moreno oder das SWR-Vokalensemble. Ihre CD-Aufnahmen bei Alpha Classics, ARS-Produktion und MDG stießen europaweit auf eine überschwängliche Resonanz und wurden vielfach ausgezeichnet. Doriana Tchakarova ist Dozentin für Gesangskorrepetition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
