19. Oktober 2025 | 11:00

Fantasie

im Wandel der Musik
Quartett Metamorphose

© Helmut Lunghammer

19. Oktober 2025 | 11:00
Fantasie im Wandel der Musik


Quartett Metamorphose
Sarah Drake-Goraj – Violine
Moeko Sugiura – Violine
Thomas Kálmán Széll – Viola
Sigrid Narowetz – Violoncello

Miklós Rózsa (1907–1995)
Streichquartett Nr. 1 op. 22
1. Andante con moto
2. Scherzo. In modo Ongarese
3. Lento
4. Allegro feroce

Nino Rota (1911–1979)
Streichquartett in C-Dur
1. Allegro moderato
2. Adagio non troppo
3. Allegro robusto

Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)
Streichquartett Nr. 2, op. 26
1. Allegro
2. Allegretto con moto
3. Lento
4. Tempo di Valse



 


Das menschliche Vorstellungvermögen ist Quelle von Kreativität und Innovation und prägt seit jeher die Entwicklung der Gesellschaft. Ohne Fantasie wäre die technologisch fortgeschrittene Welt von heute kaum denkbar. Besonders in der Kunst findet die Fantasie einen grenzenlosen Raum zur Entfaltung – ein zentraler Impuls, das Thema „Fantasie“ in der kommenden Saison aufzugreifen und eine Reihe von Werken zu präsentieren, die sich auf Bilder, Film und Fantasiewelten beziehen. Diese Werke zeigen, wie stark Fantasie und musikalische Gestaltungskraft miteinander verwoben sind und wie wir dabei in neue Welten eintauchen können. Beginnend mit TRAUM über INSPIRATION und IDEE bis hin zu KREATIVITÄT führt das Quartett auf eine musikalische Verwandlungsreise, die sich um das Thema „Fantasie“ rankt.

Obwohl Miklós Rózsa (1907–1995) als einer der bewunderten Filmkomponisten bekannt wurde, schuf er stets auch Werke in anderen musikalischen Formen. Sein Streichquartett Nr. 1, das er 1950 vollendete, entstand in einer äußerst kreativen Phase, in der er intensiv an der farbenfrohen und exotischen Filmmusik für den bekannten Monumentalfilm Quo Vadis? arbeitete. Dieses Streichquartett reflektiert mit seinen nächtlichen und volkstümlichen Bildern Rózsas ungarische Jugend und verbindet die expressive Musikalität seiner Filmmusik mit den intimen Ausdrucksformen der Kammermusik.

Nino Rota (1911–1979) ist weltweit als einer der bedeutendsten Filmkomponisten bekannt, insbesondere durch seine unvergessliche Musik zu Der Pate von 1972. Doch neben seiner erfolgreichen Arbeit für das Kino offenbarte Rota auch eine herausragende Kreativität in der Kammermusik. Sein Streichquartett ist ein eindrucksvolles Beispiel für seine vielseitige kompositorische Begabung. Das Werk besticht durch eingängige Themen und Harmonien, tänzerische Leichtigkeit, leuchtende Klarheit und volkstümliche Ausdruckskraft. Die Komposition vereint rhythmische Vitalität und melodische Eleganz und zeigt Rotas schöpferische Fantasie jenseits der Filmmusik.

Obwohl Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) als einer der Wegbereiter der Hollywood-Filmmusik bekannt ist, hinterließ er auch eine bedeutende Sammlung an Kammermusik. Sein Streichquartett Nr. 2 entstand 1933 kurz vor seinem Umzug nach Hollywood und ist von musikalischen Bildern aus seiner Wiener Heimat durchzogen. Das Werk verwebt Anklänge an die eleganten Walzer von Johann Strauss Sohn mit der filigranen Lyrik von Richard Strauss und reflektiert so auf kreative Weise die ästhetische Tiefe und den Reichtum der wienerischen Musiktradition, bevor Korngold seine Karriere im Filmgeschäft fortsetzte



 


Quartett Metamorphose

Das Quartett Metamorphose ist Teil eines engagierten Musiker:innen-Kollektivs mit Sitz in Graz, das sich der Kammermusik in all ihren Facetten widmet. Die Mitglieder dieses Kollektivs sind vorwiegend Absolvent:innen der Kunstuniversität Graz und haben sich durch ihre intensive künstlerische Zusammenarbeit in unterschiedlichen Projekten zusammengefunden. Geprägt von Neugier, Offenheit und einem hohen künstlerischen Anspruch bringen sie frischen Wind in die traditionelle Kammermusikszene.

Seit 2018 veranstaltet das Kollektiv die Konzertreihe Metamorphose in Graz – ein Format, das sich durch thematische Vielfalt, durchdachte Programmgestaltung und die Nähe zum Publikum auszeichnet. Die Konzertprogramme reichen von klassischer Kammermusik über weniger bekannte Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Auch genreübergreifende Formate aus Kunst und Kultur kommen zum Einsatz. Dabei geht es dem Kollektiv nicht nur um musikalische Exzellenz, sondern auch um eine zeitgemäße und persönliche Vermittlung der Inhalte.

Mit großer Leidenschaft engagiert sich das Quartett Metamorphose auch in der Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen der „Schlosskonzerte Gleinstätten“ gestaltet das Quartett erstmals gemeinsam mit zwei Studentinnen der Musik- und Theatervermittlung der Kunstuniversität Graz ein interaktives Kinderkonzert – ein innovatives Format, das Musik, Erzählung und Bewegung miteinander verbindet.


© Privat

Sarah Drake-Goraj (Violine)
Sarah Drake-Goraj wurde 1987 in Neuseeland geboren. Sie studierte Violine und Barockgeige an der Victoria University Wellington, sowie Kammermusik mit dem New Zealand String Quartet.

2006 war sie Preisträgerin des Concerto Wettbewerbs an der Victoria University Wellington. Weiters nahm sie an Meisterkursen bei Vadim Gluzman, Ani Schnarch und Yair Kless in Israel und Salzburg teil. Sie war jahrelang Mitglied des New Zealand National Youth Orchestra. 2010 war sie Mitglied des European Union Youth Orchestra. Seit 2008 lebt Sarah Drake-Goraj in Europa. Sie studierte Violine an der Kunstuniversität Graz bei Yair Kless und Dominika Falger, sowie Kammermusik bei Stephan Goerner.

Sie war Substitutin bei den Wiener Symphonikern, dem Symphonieorchester Stavanger (Norwegen) und dem Grazer Philharmonischen Orchester. Derzeit ist sie als freischaffende Geigerin tätig und spielt regelmäßig im Kammerorchester “Con Fuoco“, Recreation – grosses Orchester Graz. Seit 2019 ist Sarah Drake-Goraj fixer Bestandteil der Konzertreihe Metamorphose.


Moeko Sugiura (Violine)
Moeko Sugiura stammt aus Nagoya, Japan. Im Alter von 10 bis 15 Jahren lebte sie in den USA, wo sie mehrere Wettbewerbe gewann und ihr erstes Solokonzert gab.
Sie studierte bei Takashi Shimizu und Asako Urushihara an der Tokyo University of the Arts sowie bei Thomas Christian an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, wo sie mit Auszeichnung abschloss. Als Studentin spielte sie als Substitutin bei den Wiener Symphonikern. Während ihres Studiums gewann sie ein Probespiel und war von 2014 bis 2019 Mitglied der Philharmonie Baden-Baden in Deutschland.
Als Kammermusikerin musiziert sie seit 2012 gemeinsam mit dem klassischen Gitarristen Nejc Kuhar (Senl. an der MDW) im Eminent Duo. Zwischen 2015 und 2018 gewann das Duo sechs erste Preise bei internationalen Wettbewerben in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Kroatien und weiteren Ländern. Das Duo tritt weltweit bei Konzerten auf. Zudem wurde sie als Jurymitglied bei Kammermusikwettbewerben eingeladen und gab Meisterkurse unter anderem in Slowenien, den Niederlanden, Litauen und dem Kosovo.

Im Jahr 2019 gewann sie ein Probespiel und wurde Mitglied der ersten Geigengruppe der Grazer Philharmoniker.

© Oper Graz/Oliver Wolf


© reithofer media

Thomas Kálmán Széll (Viola)
Thomas Kálmán Széll wurde 1997 in Szombathely geboren. Im Jahr 2001 zog er mit seiner Familie nach Österreich, wo er 2005 an der Musikschule Bruck an der Mur mit dem Klavierunterricht begann. Sieben Jahre später entdeckte er seine Leidenschaft für die Orchestermusik und entschloss sich, zusätzlich Viola zu lernen. 2015 schloss er den Klavierunterricht mit ausgezeichnetem Erfolg ab.

Nach seiner schulischen Ausbildung begann er 2015 ein Bachelorstudium der Architektur an der Technischen Universität Graz, das er 2018 erfolgreich abschloss. Im selben Jahr wechselte er an die Kunstuniversität Graz, um bei Professor Péter Bársony Konzertfach Viola zu studieren. Bereits 2019 wurde er beim internationalen Lukács-Pál-Wettbewerb mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. 2023 beendete er das Konzertfachstudium mit ausgezeichnetem Erfolg, 2024 folgte der Abschluss des Bachelorstudiums Instrumentalpädagogik Viola. Im selben Jahr debütierte er als Solist mit dem Brucker Stadtorchester. Beim erneuten Antritt beim Lukács-Pál-Wettbewerb im Jahr 2025 erhielt er den ersten Preis sowie zwei Sonderpreise.

Neben seiner Ausbildung sammelte Thomas Széll umfangreiche Erfahrungen als Stimmführer und Mitglied in mehreren Orchestern im Raum Graz und darüber hinaus. Auch in der Kammermusik ist er vielseitig aktiv. Seit 2022 wirkt er in der Konzertreihe „Metamorphose“ mit, die sich auf Kammermusik spezialisiert. Zudem ist er Gründungsmitglied des modernen Streichquartetts „Cross-Strings“, das 2022 debütierte und ein breites Repertoire von Klassik über Jazz bis hin zu Pop und Rock umfasst. Seit 2023 ist er auch festes Mitglied des „Girardi-Ensembles“, mit dem er regelmäßig klassische Konzerte bestreitet.

Thomas Széll verbindet musikalische Vielseitigkeit mit tiefem künstlerischem Engagement und hat sich als Solist, Kammermusiker und Pädagoge in der österreichischen Musikszene etabliert.


Sigrid Narowetz (Violoncello)
Sigrid Narowetz ist eine geborene Mostviertlerin (NÖ) und erhielt ihren ersten Cellounterricht bei Margarete Birnbaum in ihrem Heimatort Blindenmarkt.
1998 verschlug es sie nach Linz, wo sie 2003 das Musikgymnasium abschloss und danach ihr IGP-Studium Violoncello bei Andreas Pözlberger an der ABU-Linz im Februar 2007 mit Auszeichnung absolvierte.
Ihr Weg führte sie weiter nach Graz, wo sie bei Rudolf Leopold und Andrèa Molnar Konzertfach Violoncello studierte und ihr Masterstudium abschloss. Parallel dazu nahm sie Kammermusikunterricht bei Prof. Chia Chou. Sigrid Narowetz substituierte im Bruckner Orchester Linz und dem Philharmonsichen Orchester Graz. Zur Zeit spielt sie bei diversen Projekten im Orchester Recreation in Graz.
Abgesehen von ihren Tätigkeiten im Orchester widmet sie sich der Kammermusik, wo sie neben klassischen Ensembles vor allem mit der Jazz-Crossover-Band „Tuesday Microgrooves“ und dem Streichquartett „Cross(str)ings“ arbeitet. In den letzten Jahren entdeckte sie auch das Arrangieren und Komponieren für sich.
Mit dem Ensemble „Streich-Quart-Sext“ erhielt sie den ersten Preis beim Wettbewerb „Das Podium“ in Linz und mit „Trio Libra“ den ersten Preis beim Martha-Debelli-Wettbewerb der KUG Graz.
Konzertreisen führten sie von ganz Europa über Israel bis hin nach China und Taiwan.
Zurzeit unterrichtet sie an der Musikschule Bruck/Mur und am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz.


© Stiefkind Fotografie


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