16. November 2025 | 11:00
In flüchtigem Licht
Lieder für Sopran und Klavier
Gabriel Fauré (1845–1924)
En sourdine (op. 58 Nr. 2 | Text: Paul Verlain)
Notre amour (op. 23 Nr. 2 | Text: Armand Silvestre)
Apres un rêve (op. 7 Nr. 1 | Text: Romain Bussine)
Claire de Lune (op. 46 Nr. 2 | Text: Paul Verlain)
Henri Duparc (1848–1933)
Chanson triste (Text: Jean Lahor)
Cécille Chaminade (1857–1944)
Madrigal (Text: Georges van Ormelingen)
Villanelle (Text: Édouard Guinant)
Claude Debussy (1862–1918)
Mandoline (Text: Paul Verlain)
Pantomime (Text: Paul Verlain)
Pierrot (Text: Théodore De Banville)
Hans Pfitzner (1869–1949)
Alte Weisen (op. 33 | Text: Gottfried Keller)
Mir glänzen die Augen
Ich fürcht' nit Gespenster
Du milchjunger Knabe
Wandl' ich dem Morgentau
Singt mein Schatz wie ein Fink
Röschen biss den Apfel an
Tretet ein, hoher Krieger
Wie glänzt der helle Mond
Franz Schubert (1797–1828)
Florio (Text: Wilhelm v. Schütz)
Nachtstück (Text: Johann Mayrhofer)
Der Gondelfahrer (Text: Johann Mayrhofer)
Vom Markusturme tönte
der Spruch der Mitternacht:
Sie schlummern friedlich Alle,
und der Schiffer wacht.
Johann Baptist Mayrhofer, "Gondelfahrer" (1824)
Seit jeher regt die Nacht – jene Stunden also, die den einen Tag vom nächsten trennten – die Fantasie der Menschen an. Es ist jene Zeit, in der das Treiben der Welt zur Ruhe kommt, die Zeit des Schlafes und der Stille, aber auch die Zeit des Schattens und jener Wesen, die sich in ihm verborgen halten. Der Glaube an die berüchtigte „Geisterstunde“ um Mitternacht liegt da nicht fern; „Ich fürcht nit Gespenster, keine Hexen und Feen, und lieb’s, in ihre tiefen Glühaugen zu sehn“, prahlt der Protagonist in einem Gedicht von Gottfried Keller, denn Mut braucht, wer sich auch im Dunkel der Nacht nach draußen wagt – und er braucht eine Sehnsucht, die ihn trägt, eine Sehnsucht etwa zur Ferne, zum geliebten Menschen oder nur zum Zauber der Nacht. Dabei bleibt, wer bei Mondenschein wandelt, meist unter sich, so auch der Gondelfahrer aus Johann Mayrhofers Gedicht: „Sie schlummern friedlich Alle, und der Schiffer wacht.“
In ihrem Programm „… in flüchtigem Licht“ widmen sich die Sopranistin Alice Waginger und ihr Klavierbegleiter Jörg Gaugelhofer dem Thema „Nacht“ und den Assoziationen, Ängsten und Wünschen, die mit ihm in Verbindung stehen. Neben Franz Schubert (1797–1828) und Hans Pfitzner (1869–1949) kommen dabei vor allem französische Komponisten wie Gabriel Fauré 1845–1924), Henri Duparc (1848–1933), Claude Debussy (1864–1918) sowie ihre Kollegin Cécile Chaminade (1857–1944) zu Gehör.
Alice Waginger und Hans-Jörg Gaugelhofer
verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, die sich durch stilistische Vielfalt und durchaus exzentrische Programmgestaltungen auszeichnet. Gemeinsam realisierten sie bereits mehrere Liederabende – u. a. zum Revuekomponisten Egon Neumann, unterschätzten Komponistinnen im Wienerlied, Operettenabende, sowie themenbezogene Konzertformate mit Wienerliedern und historischen Theatergesängen.
© Blitzkerl
Alice Waginger (Sopran)
wurde in Wien geboren und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Konzertfach Gesang bei Prof. Bernhard Adler, weiters Lied- und Oratorienunterricht bei Prof. Charles Spencer. Zusätzlich zur universitären Ausbildung besuchte sie den "Lehrgang für klassische Operette" bei Wolfgang Dosch am MUK. Sie als freischaffende Sängerin im deutschen Sprachraum tätig.
Im Bereich Operette/Oper war Alice Waginger bisher in über 40 Rollen zu sehen, neben diversen Fachpartien ("Adele"/ Fledermaus, "Despina"/ Cosi fan tutte, "Papagena, Pamina, Königin"/ Zauberflöte, "Blonde"/ Entführung aus dem Serail, "Christl"/ Der Vogelhändler usw.) auch in durchaus selten gespieltem Repertoire: sie verkörperte u.a. eine "Nanette"/Die schwarze Frau/ Ad.
Müller sen., "Leonore"/"Doktor und Apotheker"/ Carl Ditters v. Dittersdorf, "Floretta"/Der Sackpfeifer/ Carl Millöcker & Ludwig Anzengruber, "Antschi"/Liebeswalzer/C.M.Ziehrer oder eine Helene/"Der Kellermeister"/ Carl Zeller. Sie wirkte ua. an der Bühne Baden, Leharfestspiele Bad Ischl, Seefestspiele Bad Staffelstein, Sommerserenaden Graz bei Produktionen mit, weiters ist sie Ensemblemitglied des österreichischen Operettenensembles Oper@Tee.
Hans-Jörg Gaugelhofer (Klavier)
erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben. Er studierte Konzertfach Klavier an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Margit Haider-Dechant, sowie Liedbegleitung bei Carolyn Hague am damaligen Konservatorium der Stadt Wien. Nach mehreren 1. Preisen beim nationalen Musikwettbewerb „Prima la musica“ und einem vom Konservatorium der Stadt Wien verliehenen Sonderpreis für Klavier (Stiftung Prof. Friederike Urz) folgten Tourneen als Liedbegleiter durch Österreich, Deutschland, Spanien und Russland. Er besuchte Meisterkurse an der Baylor University (Texas, USA) und am Tschaikowsky Konservatorium Moskau bei Vladimir Troop, weiters bei Norman Shetler und Julius Drake.
Hans-Jörg Gaugelhofer trat u. a. bei internationalen Festivals auf, z. B. Bad Harzburger Musiktage, Internationales Musikfestival Koblenz, Mittelrhein Musik Festival (Burg Namedy), Maifestival Rellinger Kirche (Hamburg), Internationale Musikfestwoche Bad Berleburg, Figueres Festival (Barcelona), Schloßkonzerte Mirabell (Salzburg), Schubert Festival Steyr, Schloßkonzerte Albeck (Kärnten), sowie im Gläsernen Saal (Musikverein Wien).
Von 2007–2010 arbeitete er musikalischer Assistent für die Seefestspiele Mörbisch und korrepetierte am Festspielhaus Baden-Baden die Oper „Carmen“ und unterrichtete als Gast-Professor Klavier und Liedbegleitung am Conservatory of Music and Arts college Miang Yang (China). Mit der Geigerin Chrisoula Kombotis verbindet ihn eine langjährige kammermusikalische Zusammenarbeit.
© Hans-Jörg Gaugelhofer