17. Mai 2026 | 11:00

Zwischen Dir und Mir

Resonanzen zwischen Mensch,
Natur und Göttlichem
Frauen-Vokalensemble equilibrium

17. Mai 2026 | 11:00
Zwischen Dir und Mir
Resonanzen zwischen Mensch, Natur und Göttlichem

Frauen-Vokalensemble equilibrium 
Margareth Tumler – Leitung


Laura Jekabsone (*1985)
Dindaru dandaru
Lettisches Volkslied

Sarah Quartel (*1982)
The Birds’ Lullaby
Text: Emily Pauline Johnson (1861–1913)

Libby Larsen (*1950)
The Lilies
Text: Athena Kildegaard

Eleonora d'Este (1515–1575)
Musica quinque vocum. Motteta materna lingua vocata (1543):
Sicut lilium inter spinas
Text: Bibel, Hohes Lied, Kapitel 2

Caroline Shaw (*1982)
Dolce cantavi
Text: Francesca Turina Bufalini Contessa di Stupinigi (1544–1641)

Winnie Bruckner (*1979)
If

Sylke Zimpel (1959)
Gesang zwischen dir und mir. Miniaturen über die Liebe
nach Friederike Mayröcker (1924–2021)
1. Ich lasse dich nicht
2. Zehr' ich dich nicht auf
3. Gesang zwischen dir und mir
8. Habe niemand
9. Mein federäugiger Liebling

Vittoria Raffaella Aleotti (1575– nach 1646)
Responsorium zu Marid Aufnahme in den Himmel
Sacrae cantiones quinque, septem, octo, & decem vocibus decantandae (1593)
Vidi speciosam sicut columbam

Erika Budai (*1941)
Mystica nach Hildegard von Bingen (1098–1179)
1. O clarissima Mater
2. 0 choruscans lux stellarum
3. 0 Pastor animarum
4. 0 quam mirabilis
5. O rubor sanguinis
6. 0 orzchis Ecclesia
7. 0 vos, felices radices

Tadeja Vulc (*1978)
0 sapientia
Antiphon

Laura Jekabsone 
Kuulin äänen
Finnisches Volkslied

Libby Larsen
The Womanly Song of God
Text: Catherine DeVinck (1923–2021)



 


Siehst du den Abendstern?
ich sehe
hörst du den Wind?
ich höre
fühlst du die Ewigkeit?
ich fühle…

Friederike Mayröcker, Gesang zwischen dir und mir

Nach dem Publikumserfolg „…dass Töne tragen können“ stehen auch im aktuellen Programm des Grazer Ensembles equilibrium wieder weibliche Komponistinnen von der Renaissance bis zur Gegenwart im Mittelpunkt. Sie alle erkunden in ihren Werken die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch, Mitmensch, Natur und Göttlichem in der (musikalischen) Sprache.

Schon zu Beginn vermischen sich Spiel und Ritual mit der Anrufung von Natur und Göttlichem, wenn das Ensemble die Bearbeitung des Volkslieds Dindaru dandaru der lettischen Komponistin Laura Jekabsone (*1985) anstimmt. In The Birds’ Lullaby vertont die kanadische Komponistin Sarah Quartel (*1982) einen Text der indigenen kanadischen Dichterin Emily Pauline Johnson, in dem die Vögel in ihrem Wiegenlied die Zedern anrufen. Ebenfalls auf die Natur, noch bevor es den Menschen gab, verweist etwa die amerikanische Komponistin Libby Larsen (*1950) in ihrem Stück The Lilies. Und zwischen diesen und ähnlichen Gefühlen, die den Menschen schon seit Jahrtausenden begleiten, darf auch das biblische Hohelied der Liebe nicht fehlen: Es liegt der Motette Sicut lilium inter spinas („Wie eine Lilie unter Disteln“) zugrunde, die im 16. Jahrhundert vermutlich von der Nonne Eleonora d’Este (1515–1575) komponiert wurde. Auch an anderer Stelle beschwört das Programm die Wirkung christlicher Religion und Mystik, so in Vittoria Raffaela Aleottis (1575 – nach 1646) „Vidi speciosam sicut columbam“ oder in Erika Budais Zyklus „Mystica“, der auf Texten Hildegard von Bingens (1098–1179) beruht.



 


Vokalensemble equilibrium

Unter diesem Namen fanden sich im Herbst 2023 auf Initiative von Margareth Tumler erstmals acht Sängerinnen aus dem Raum Graz zusammen, die unter der Leitung von Natali Kazlauskaité ein Programm mit Vokalmusik auf Worte deutschsprachiger Dichterinnen zu Gehör brachte. Erklärtes Ziel des Ensembles ist es, die unterschätzte Kraft weiblichen Zusammenklangs zu erkunden und mit seinen Programmen Akzente für die Sichtbarmachung weiblichen Kunstschaffens zu setzen.


Sara Lynn Hargrave

Evgenia Shugai © AndreiShugai


Anna Amanda Stolere © Palasti Projects

Christine Schäffer © Privat

Tanja Klancnik © Jure Horva


Rebecca Masser © Sandra Müller-Jocher

Justina Vaitkute © Shirley Suarez


© Michael Sabotha

Margareth Tumler (Leitung)
(*1987) entdeckte früh ihre Faszination für sprachlichen und stimmlichen Ausdruck, die sie nach Orgelstudien an der Kunstuniversität Graz als Sängerin lebendig hält. Ihr Fokus liegt dabei auf Alter Musik: Sie studiert am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz Historische Vokalpraxis und bildet sich regelmäßig in Kursen weiter, zuletzt bei Monika Mauch, Emma Kirkby, Roberta Invernizzi, Bettina Pahn, Ulrike Hofbauer und Alberto Migudez Rouco. Ihre besondere Leidenschaft gilt bei all ihrem Tun Frauen als Kunst- schaffenden. Neben Auftritten als Solistin ist sie in Chören und Ensembles aktiv; an der KUG baut sie seit Mai 2024 die Stabsabteilung für Hochschuldidaktik auf.


Intro

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